Mobilfunk in der Berliner U-Bahn

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Vorbemerkung der Verwaltung:

Die Beantwortung der Fragen basiert ausschließlich auf Zulieferungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Anstalt öffentlichen Rechts vom 26.04.2022 und gibt diese unverändert wieder. Ergänzende Information können ggf. auch die Antworten auf die Schriftliche Anfragen zum gleichen Thema aus den Jahren 2017 bis 2021 liefern (18/26688, 18/26580, 18/26272, 18/26171, 18/24194, 18/22064, 18/20367, 18/16576, 18/11208).

1. Welche Strecken bzw. Teilstrecken der Berliner U-Bahn sind bereits mit vollständiger 4G-Versorgung ausgestattet?

Zu 1.: Die Kundinnen und Kunden der Telefónica (O2) können bereits heute, auf ihrer als Gemeinschaftsprojekt im Umbau befindlichen „Altanlage“, den schnellen LTE-Mobilfunkstandard (4G) auf allen Linien der U-Bahn umfassend nutzen. Durch den weiteren Um- und Ausbau sowie gezielte Kapazitätserweiterungen ist die LTE-Nutzung auch für Kundinnen und Kunden der Vodafone und Deutschen Telekom auf immer mehr Streckenabschnitten möglich. Oberirdische U-Bahnhöfe und Strecken werden separat von den verschiedenen Mobilfunknetzbetreibern versorgt, so dass hierzu nicht berichtet wird. Nachfolgend sind unterirdische U-Bahnhöfe und Strecken aufgeführt, für welche die LTE- Mobilfunkversorgung auch für die Mobilfunknetzbetreiber Vodafone und Deutsche Telekom reibungslos funktioniert.

Gesamte (vollständige Aufschaltung der Netzbetreiber):
U2: Pankow bis Stadtmitte
U5: Hauptbahnhof bis Tierpark und Tunnel Wuhletal und Kaulsdorf
U7: Gneisenaustraße bis Hermannplatz
U8: Bernauer Straße bis Hermannstraße

Vorgelagerte Maßnahmen (siehe Hinweis unten)
U4: Viktoria-Luise-Platz bis Innsbrucker Platz
U6: Oranienburger Tor bis Alt Mariendorf
U7: Rathaus Neukölln bis Rudow
U8: Wittenau bis Voltastraße
U9: Osloer Straße bis Birkenstraße

Der Hinweis „Vorgelagerte Maßnahmen“ bedeutet, dass die Versorgung dieser Streckenabschnitte durch die Telefónica realisiert und die anderen Mobilfunknetzbetreiber vorerst mit reduzierter Bandbreite aufgeschaltet wurden.

2. Ist diese Ausstattung in den bereits erschlossenen Bereichen planmäßig erfolgt oder verspätet?

Zu 2.: Der Ausbau der Mobilfunkversorgung erfolgt verspätet. Die Telefónica und BVG haben als Partner den Ausbau des LTE-Mobilfunknetzes in der Berliner UBahn in den vergangenen Monaten erfolgreich vorangetrieben und hier deutliche Fortschritte gemacht.

3. Sollte es Verzögerungen bei den in Frage 1 genannten Strecken gegeben haben, welche konkreten Gründe gab es jeweils für die Verzögerungen?

4. Welche Gründe haben konkret bei den bisher nicht mit 4G abgedeckten Strecken dazu geführt, dass diese noch im Ausbau sind?

Zu 3. und 4.: Den Ausbau in der U-Bahn treiben die Telefónica und BVG gemeinsam mit ihren Partnern weiter mit voller Kraft voran. Dabei stellen die Corona-Pandemie und jüngst auch die wirtschaftliche Belastung durch den Ukraine-Krieg auch den Netzausbau in der U-Bahn vor Herausforderungen, u.a. durch krankheitsbedingte Ausfälle bei den Technikern der zuständigen Dienstleister sowie verzögerte Materiallieferungen.

5. Bis wann wird der Ausbau abgeschlossen sein?

Zu 5.: Der Zeitplan ist wegen der in den Antworten zu Fragen 3 und 4 aufgeführten Gründe von den Projektpartnern nicht zu halten. Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck am weiteren Ausbau des LTE-Netzes. Ein neuer Zeitplan wird zurzeit unter den Projektbeteiligten abgestimmt. Nach Fertigstellung des Plans werden die Projektpartner BVG und Telefónica diesen vorstellen.

6. Welche Kosten entstehen durch den Ausbau?

7. Welche Mehrkosten sind durch die Verzögerung entstanden?

Zu 6. und 7.: Die finanzielle Hauptlast für den Ausbau des Mobilfunknetzes in den Tunneln der BVG tragen die Mobilfunkbetreiber.

Berlin, den 4. Mai 2022
In Vertretung Tino S c h o p f
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe